Im Rat ging es zum wiederholten Mal um die umstrittene Lidl-Ansiedlung in Alt-Marl. Auf Grund von Veröffentlichungen im Manager-Magazin wurde bekannt, dass Lidl durch Tricks und Schliche, immer scharf am Rande der Legalität, es immer wieder schafft, die vorgegebene qm Zahl Verkaufsfläche zu erhöhen. Grund genug für die CDU-Fraktion in der letzten Ratssitzung die Aufhebung der Bebauungsplanaufstellung „Nahversorgungsstandort Riegefeld LIDL“ zu beantragen. Ein vernünftiger Schritt, fand auch die Wählergemeinschaft Die GRÜNEN. Unsere Ratsvertreter*innen argumentierten mit dem Einzelhandelsgutachten, das einen zusätzlichen Nahversorgungsstandort in Alt-Marl für überflüssig hält, mit der ungeklärten Verkehrssituation und mit dem seltsamen Geschäftsgebaren des Lidl-Konzerns. Der Antrag wurde abgelehnt, maßgeblich mit den Stimmen der SPD-Fraktion. Deren Argumentationskette war mehr als dünn, die vermeintliche, durch nichts belegbare Mehrheit der Alt-Marler Bürger*innen wäre für einen zusätzlichen Einzelhandelsstandort. Als das die Befürworter der Aufhebung des Bebauungsplans nicht weiter beeindruckte teilten insbesondere die Ratsherren Jedl und Täuber aus. Andreas Täuber nannte uns wirtschafts – und investorenfeindlich, und Marcel Jedl rechtfertigte die Ansiedlung sogar damit, dass der Lidl-Konzern sich in Marl an der Schulspeisung beteiligt.
„Quo Vadis SPD“ – ein wenig mehr kritische Betrachtung von Großunternehmen stände auch ihr gut zu Gesicht.
Foto: Marler Zeitung Fragestunde im Rat zum Thema Lidl